Markus Dähne
m.daehne@surfeu.de
Objekte im Orion
Der Orion am Winterhimmel
Der Orion bietet für den Himmelsbeobachter eine ganze Reihe an interessanten Objekten, die z. T. schon in kleineren Instrumenten einen reizvollen Anblick bieten.
Hauptattraktion ist zweifellos das sog. 'Schwertgehänge', mit freiem Auge sichtbar, wenige Grad unterhalb der drei Gürtelsterne. Mehrere Sternhaufen und -assoziationen bilden eine etwa Nord-Süd ausgerichtete Kette.
Eingebettet in das Schwertgehänge ist eines der schönsten Objekte des ganzen Himmels: Der Grosse Orionnebel, auch M 42 genannt, eine heiße Wolke überwiegend aus Wasserstoff, in deren Inneren laufend neue Sterne 'geboren' werden.
Junge, heiße Sterne im Zentrum des Nebels heizen das Gas in der Umgebung auf und regen es zum Leuchten an. Bereits in kleinen Teleskopen sieht man an der hellsten Stelle des Nebels vier helle Sterne dicht beieinander stehen, es ist dies der Mehrfachstern Theta Orionis, auch Oriontrapez genannt. Vorgelagerte dunkle Staubwolken im Norden scheinen den Nebel M 43 vom Orionnebel abzutrennen. Der Orionnebel ist bei einigermaßen dunklem Himmel im Fernglas leicht zu sehen.
Zeichnung des Orionnebels von Markus Dähne. So erscheint der Nebel
in einem lichtstarken Fernglas mit 20facher Vergrößerung.
In großen Teleskopen bietet der Orionnebel einen atemberaubenden Anblick.
Das Zentrum des Orionnebels, aufgenommen
mit dem Hubble Space Telescope.
Die Region um
die drei Gürtelsterne ist durch ihren Sternreichtum ein lohnenswertes Ziel für den Feldstecher,
ebenso der 'Kopf des Orion’, der von
dem Offenen Sternhaufen Collinder 69
gebildet wird. Einige wenige, aber helle Sterne sind hier um den Stern Lambda Orionis
versammelt.
Die Region um
den linken Gürtelstern, Alnitak, ist auf Fotografien eine der
spektakulärsten überhaupt: Hier befindet sich der berühmte Pferdekopfnebel. Eine dunkle Staubwolke mit der Form eines Pferdekopfes
hebt sich vor einer leuchtenden Wasserstoffwolke ab. Den Pferdekopfnebel
visuell zu beobachten, ist leider sehr schwierig: Ein Teleskop und vor allem
extrem dunkler und transparenter Himmel sind absolute Voraussetzung. Einfacher
zu sehen, auch im Fernglas, ist der Flammennebel
(NGC 2024), der sich östlich (also 'links') an den Stern Alnitak anschließt,
wenn auch dessen Helligkeit die Beobachtung des Nebels erschwert.
Nordöstlich von Alnitak, exakt auf
dem Himmelsäquator, findet man den Reflexionsnebel M 78. Junge Sterne beleuchten
hier Teile einer Staubwolke. Auch M 78 ist prinzipiell bereits im Fernglas zu
sehen.
Der rechte 'Fuß' des Orion, Rigel, ist ein schöner Doppelstern, wobei die Beobachtung seines Begleiters relativ schwierig ist: Ruhige Luft und ein Teleskop mit mindestens 10cm Öffnung sind erforderlich. Das Problem bei der Beobachtung ist weniger der geringe Abstand der beiden Komponenten, als vielmehr der gewaltige Helligkeitsunterschied von 10 Größenklassen.
Das ist ein absichtlich unscharfes Foto von Markus Dähne,
bei dem die unterschiedlichen Farben der Sterne
(blau, der linke obere Stern ist orange)
zum Vorschein kommen.