Hans-Joachim Schneider hapfelhjs@t-online.de Der "Große Wagen" - Zeiger am
Zifferblatt der Himmelsuhr Für die Beobachter in Europa ist das
Sternbild Großer Wagen eines der wenigen Sternbilder, die niemals
vollständig unter den Horizont sinken. Im
Laufe des Jahres erhält das Sternbild Großer Wagen in den Nächten im
Frühjahr eine andere Orientierung als in den Herbstnächten. Vielleicht
entstand dadurch in den USA, wo der Große Wagen in gleicher Position zu sehen
ist, die Bezeichnung Große Schöpfkelle , da sich leicht die Änderung
der Orientierung mit einem Vergleich merken läßt: Im Frühjahr zeigt die
Schöpfkelle nach unten und kippt so das Wasser des Frühjahrsregens aus. Im
Herbst ist die Kelle nach oben geöffnet, um in der Erntezeit das Korn
aufzunehmen.
Die Wagenuhr, angefertigt von H.-J. Schneider
Über Jahrhunderte hinweg hat die
allnächtlich und alljährlich wiederkehrende, gut sichtbare Bewegung des
Sternbilds in den verschiedenen Kulturen dazu geführt, diese sieben Sterne
als himmlische Uhr zu
benutzen. Die beiden Sterne der hinteren Wagenkante bilden den Stundenzeiger
auf einem gedachten 24-Stunden Zifferblatt. Da man in Richtung Norden auf
diese Uhr schaut, bewegt sich der Stundenzeiger gegen den überall auf der
Welt als rechts herum verstandenen Uhrzeigersinn, dessen Drehrichtung von den
Sonnenuhren bestimmt ist. So wie die Erde um die Sonne sich bewegt, müssen
wir das Zifferblatt unserer Sternenuhr jeden Tag um ein 365-tel nachdrehen. Die einfache Beobachtung nachts,
jeweils zur selben Uhrzeit, im Laufe eines Jahres bestätigt uns diese
Bewegung der Erde um die Sonne: Das Sternbild Großer Wagen ist am Himmel jede
Nacht um den 365-ten Teil - in 24 Stunden knapp 4 Minuten - weiter auf
einem Kreis um den Nordstern gewandert, weil die Erde sich jeden Tag um ein
365-tel, also etwa 1 Grad des 360 Grad Vollkreises, des Jahresumlaufs um die
Sonne weiterbewegt. In einer Woche ist die Wanderung des Sternbilds noch
relativ gering, jedoch in einem Monat kann man die Drehung um 30 Grad
bereits deutlich beobachten. |
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