Markus Daehne

Der Löwe

Ähnlich wie der Große Wagen hat auch der Löwe für Himmelsbeobachter mit einem Fernglas oder kleinen Teleskop nicht viel zu bieten. Genau wie beim Wagen blicken wir auch hier recht steil aus der Ebene unserer Milchstraße hinaus, so daß hier praktisch keine Sternhaufen oder galaktische Nebel zu finden sind.

Dafür hält der Löwe einige schöne Galaxien bereit, deren Beobachtung aber erst mit Teleskopen ab ca. 20cm Durchmesser und bei dunklem Himmel Freude bereitet.
Die Gruppe der drei Galaxien M 65, M 66 und NGC 3628 ist sicherlich am schönsten, die Gegend um die beiden Galaxien M 95 und M 96 ist ebenfalls interessant. In einer anderen Ecke des Sternbildes findet man noch die Balkenspiralgalaxie NGC 2903.
 



Die Galaxie NGC 3628, gezeichnet von Markus Dähne nach Beobachtungen mit einem 60cm-Teleskop.

 





Galaxiengruppe um M 105, gezeichnet von Markus Dähne nach Beobachtungen mit einem 25cm-Teleskop.
 



Der Stern Algieba (Gamma Leonis) ist ein hübscher Doppelstern, den man im Teleskop bei starker Vergrößerung als ein Paar eng beieinander stehender, etwa gleich heller Sterne sehen kann.

Nach dem Sternbild Löwe ist der Meteorstrom der Leoniden benannt worden. Meteore - oder Sternschnuppen - sind jene sehr kurzlebigen Leuchterscheinungen in der Erdatmosphäre, die durch winzige Partikel verursacht werden, wenn diese in unsere Atmosphäre eintreten. Die Partikel stammen dabei i. d. R. von Kometen, im Falle der Leoniden ist der Ursprungskomet bekannt: Temple-Tuttle heißt er, und er bewegt sich etwa alle 33 Jahre durch das innere Sonnensystem. Kreuzt die Erde seine Bahn, dann kollidieren seine Staubpartikel mit der Erdatmosphäre, und wir sehen die Leoniden. Berühmt sind die Leoniden wegen ihrer manchmal spektakulären Ausbrüche: Wenn Tempel-Tuttle kurz zuvor das innere Sonnensystem passiert hat, sind besonders viele Meteore zu beobachten, oft mehrere tausend pro Stunde! Die Leoniden scheinen allesamt aus dem Sternbild Löwe auszuströmen, eine Tatsache, die natürlich nichts mit dem Löwen an sich zu tun hat, sondern eine Folge der Geometrie der Bahnen von Erde und Komet Tempel-Tuttle ist.
 

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